Schloss Versailles
Versailles mit Worten zu beschreiben ist fast unmöglich, man muss es einfach gesehen haben. Die einstige königliche Residenz liegt rund 16 Kilometer außerhalb von Paris und gehört zu den größten Schlossanlagen in ganz Europa. Im 17. und 18. Jahrhundert galt der Palast in Europa als Vorbild, was die Architektur anbelangt. Doch Versailles macht nicht nur das Schloss alleine aus, auch die prachtvollen Gartenanlagen mit ihren Wasserspielen sind äußerst beeindruckend. Mittlerweile gehört das Schloss Versailles zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit dem Jahr 1682 war das Schloss die Residenz der König, bis zur Französischen Revolution. Besucher können nicht nur an einer Führung durch das eigentliche Schloss teilnehmen, auch die Nebengebäude, die Parkanlage und einige Museen können besichtigt werden.
Aus einem Jagdpavillon wird ein gigantisches Schloss
König Ludwig XIII lies im Jahr 1631 einen Jagdpavillon errichten. Sein Sohn, Ludwig XIV, wollte daraus einen Palast errichten und begann 1661 mit umfangreichen Um- und Ausbauten. Er wollte eine besonders prunkvolle Residenz schaffen, die seinem Ansehen und Ruhm gerecht wird. Deshalb wird das Schloss von Versailles vor allem auch immer mit dem berühmten Sonnenkönig in Verbindung gebracht, obwohl hier noch einige andere Könige lebten. Im Jahr 1682 wurde das Schloss von ihm zum Sitz der französischen Regierung und des Hofes ernannt. Der König lies prunkvolle Privaträume für sich und die Königin einrichten, die so genannten Grands Appartements. Außerdem baute er den Nord- und Südflügel an und gab die Orangerie in Auftrag.
Jeder Herrscher verändert das Schloss von Versailles
Empfänge und Paraden fanden in der beeindruckenden Spiegelgalerie statt. In den darauffolgenden Jahrzehnten war das Schloss von Versailles das Zuhause vieler französischer Könige, alle nahmen einige Veränderungen vor, um dem Gebäudekomplex ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Im 18. Jahrhundert wurden weitere Gebäude errichtet, wie zum Beispiel das Opernhaus und die Schlosskapelle. In der jetzigen Version umfasst der Palast 2.300 Zimmer und nimmt eine Fläche von etwa 63.000 Quadratmetern ein. Dazu kommen noch einmal über 700 Hektar für die weitläufige Parkanlage. Die Gärten wurden vom Landschaftsgärtner André Le Nôtre angelegt, die Brunnenanlage und die Statuen wurden vom Architekten Charles Le Brun entworfen. Die Parkanlage ist im klassischen französischen Stil angelegt mit geraden Wegen und strenger Symmetrie.
Im Jahr 1789 hatte das Schloss als Regierungssitz seine Funktion verloren, denn das Volk wollte den König direkt in Paris haben. Louis-Philippe lies deshalb im 19. Jahrhundert in den Räumlichkeiten das Musée de l’Histoire de France unterbringen. Mittlerweile umfasst das Museum rund 60.000 Exponate. Im Schloss von Versailles wurde auch später noch Geschichte geschrieben. Im Jahr 1871 rief Kaiser Wilhelm im Spiegelsaal das Deutsche Reich aus, am Ende des Ersten Weltkrieges unterschrieb man hier den Friedensvertrag.
Für einen Besuch sollte man sich viel Zeit nehmen
Die Palastanlage in Versailles ist so groß und weitläufig, so dass man sich für den Besuch möglichst einen ganzen Tag Zeit nehmen sollte. Die Besichtigung des Schlosses kann nur im Rahmen einer Führung erfolgen, diese werden in verschiedenen Sprachen angeboten. An der Kasse kann man verschiedene Eintrittskarten erwerben, je nachdem, welche Teile der Anlage man besichtigen möchte. Es ist empfehlenswert, die Karten schon vorab im Internet zu kaufen und auszudrucken, so umgeht man lange Wartezeiten an der Kasse. Man bekommt die Karten ab 15 Uhr übrigens um etwa 25 Prozent günstiger. Montags ist die komplette Palastanlage geschlossen. Zwischen November und März kann man das Schloss von 9 bis 17.30 Uhr besichtigen, zwischen April und Oktober bleibt es bis 18.30 Uhr geöffnet. Für die Nebengebäude und die Parkanlage gelten teilweise andere Öffnungszeiten. Für die Anreise nach Versailles von Paris aus, nutzt man am besten die S-Bahn Linie C1 (gelbe Linie) und steigt an der Station Versailles Rive Gauche aus. Man ist rund 35 Minuten unterwegs und muss dann noch einen Fußmarsch von ein paar Minuten bis zum Schloss einplanen.