Die 10 größten Seen Europas
Finnland ist als das Land der Seen bekannt, und somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich hier einige der größten Seen Europas befinden. Auch in Schweden gibt es viele große Seen, doch die drei größten des europäischen Kontinents befinden sich in Russland.
Ladogasee, Russland (18.000 Quadratkilometer)
Der größte See in Europa ist der Ladogasee mit einer Fläche von rund 18.000 Quadratkilometern. Er befindet sich im europäischen Teil Russlands hoch oben im Norden und zählt zu den wichtigsten touristischen Gebieten in dieser Gegend. Mehr als 500 kleine Inseln liegen innerhalb des Sees, der Fluss Newa bildet den einzigen Abfluss des Gewässers. Das Klima ist mit durchschnittlich drei Grad in diesem Gebiet sehr rau, deswegen ist die Bevölkerung rund um den See eher gering. Einzige größere Stadt ist Sortawala, hier lebt man überwiegend vom Tourismus und vom Fischfang. Beliebt ist der Ladogasee vor allem bei Anglern und Aktivurlaubern, Massentourismus gibt es hier nicht. Da der See sehr fischreich ist, ist die Region ein wahres Paradies für Angler. Rund um den See ist Waldgebiet, so dass auch Wanderer hier gerne Urlaub machen. Zu den Attraktionen des Ladogasees gehören außerdem Schiffsfahrten und die Klosterinsel von Walaam.
Onegasee, Russland (10.000 Quadratkilometer)
Auch der zweitgrößte europäische See befindet sich in der russischen Republik Karelien und ist durch den Fluss Swir mit dem Ladogasee verbunden. Neben diesem ist der Onegasee die Hauptattraktion dieser Region und lockt zahlreiche Touristen an. Über die Republik Karelien verteilen sich insgesamt rund 60.000 Seen unterschiedlicher Größe, sie wird deshalb auch als Republik der Seen bezeichnet. An seiner tiefsten Stelle erreicht der See eine Tiefe von mehr als 120 Metern, im See befinden sich zahlreiche Inseln. Zu den bekanntesten zählt die Insel Kischi, auf der sich auch ein Freilichtmuseum der Baukunst befindet. Die Hauptstadt der Republik Karelien ist Petrosawodsk, sie liegt direkt am Ufer des Zarensees. Beliebt sind Kreuzfahrten, die in Sankt Petersburg beginnen und auch durch den Ladogasee führen. Die Nummer 2 der Top 10 der größten Seen Europas ist sehr fischreich, somit ist es auch ein Paradies für Angler.
Kuibyschewer Stausee, Russland (6450 Quadratkilometer)
Ebenfalls im europäischen Teil von Russland befindet sich die Nummer 3 der Top 10 der größten Seen Europas, der Kuibyschewer Stausee, direkt an der Wolga. Häufig wird er auch als Samaraer Stausee bezeichnet und bildet einen Teil der so genannten Wolga-Kama-Kaskade. Der See hat eine Länge von etwa 550 Kilometern und ist der größte europäische Stausee und der drittgrößte weltweit. Am Mündungsarm hat der See eine Breite von bis zu 40 Kilometern, zwischen 1955 und 1957 wurde er aufgestaut. Im Jahr 1958 hat man ein Wasserkraftwerk in den Damm des Stausees gebaut, das über insgesamt 20 Turbinen verfügt.
Vänern, Schweden (5648 Quadratkilometer)
Beim Vänersee, der einfach kurz Vänern genannt wird, handelt es sich um eine frühere Meeresbucht, und man fühlt sich dort auch fast wie an einem Meer. Hier findet man lange Sandstrände, Badebuchten, Schären und Felseninseln, das verleiht dem schwedischen See seinen ganz eigenen Charakter und viel Abwechslung. Rund 35 Fischarten tummeln sich in diesem Süßwasser-See im Südwesten von Schweden an seiner tiefsten Stelle ist er rund 106 Meter tief. Mehr als 20.000 Inseln verteilen sich über das komplette Gewässer, zu den größten mit mehr als 50 Quadratkilometern zählen Torsö und Kallandsö. Zu den größten Städten entlang des rund 2.000 Kilometer langen Ufers gehören Mariestad, Karlstad und Lidköping. Besonders beliebt ist die Nummer 4 der Top 10 der größten Seen Europas bei Badeurlaubern und Anglern.
Saimaa, Finnland (4370 Quadratkilometer)
Beim finnischen Saimaa, der Nummer 5 der Top 10 der größten Seen Europas, handelt es sich nicht um einen einzigen See, sondern um einen ganzen Verbund, also mehrere Teilseen. Das Seensystem hat eine Küstenlänge von insgesamt fast 15.000 Kilometern und umfasst fast 14.000 Inseln unterschiedlicher Größe. Durchschnittlich hat der See eine Tiefe von sieben Metern, an der tiefsten Stelle sind es jedoch rund 85 Meter. Entstanden ist der Saimaa während der Eiszeit, als die Gletscher abtauten, so wie es auch bei den anderen Gewässern der Finnischen Seenplatte der Fall war. Der Saimaakanal mit einer Länge von 43 Kilometern verbindet den See mit dem Finnischen Meerbusen, andere Kanäle verbinden ihn mit weiteren Seen. Der Tourismus spielt hier schon seit langer Zeit eine wichtige Rolle, vor allem der Bootstourismus ist am Saimaa sehr populär. Natürlich gibt es hier auch eine Vielzahl an Fischen, so dass auch Angler am ostfinnischen See auf ihre Kosten kommen.
Vättern, Schweden (1912 Quadratkilometer)
Der Göta-Kanal verbindet den Vättersee, kurz Vättern genannt, mit dem größten schwedischen See, dem Vänern und gleichzeitig auch mit der Ostsee. Während der nördliche Teil eine Tiefe von rund 25 Metern hat, sorgt ein Gefälle zum Süden hin für eine Tiefe von über 100 Metern. Am südlichen Ufer des Vättern liegt mit Jönköping die größte Stadt, bekannt sind auch Karlsborg, Askersund und Motala. Im südlichen Bereich befindet sich im Vättersee die Insel Visingsö. Berühmt ist der See für die jährlich im Sommer stattfindende Radrundfahrt, die sich über 300 Kilometer erstreckt. Touristen stehen eine Vielzahl an Ferienhäusern zur Verfügung, die malerischen Ortschaften bieten sich für schöne Ausflüge an. Die gesamte Küstenlänge des Vättern beträgt 642 Kilometer, es gibt insgesamt drei Häfen. In die Nummer 6 der Top 10 der größten Seen Europas fließt kein größerer Fluss, er wird vermutlich aus unterirdischen Quellen gespeist, was auch für die zahlreichen Strömungen und das Steigen und Fallen des Wasserspiegels verantwortlich ist.
Mälaren, Schweden (1140 Quadratkilometer)
Inmitten der schwedischen Ferienregion Mälardalen liegt mit dem Mälaren der drittgrößte See in Schweden und die Nummer 7 der Top 10 der größten Seen Europas. Rund um den See befinden sich unzählige Ferienhäuser, die vor allem Angler, Naturliebhaber und Aktivurlauber anziehen. Attraktiv macht diese Region auch das große Angebot an Freizeitaktivitäten und die vielen malerischen Ortschaften. Der besonders schöne See liegt westlich von der Hauptstadt Stockholm und inmitten einer herrlichen Landschaft mit großen Waldgebieten. Im Mälaren gibt es zahlreiche Inseln, man spricht deshalb auch häufiger vom inneren Schären Stockholms. Wassersportler und Bootsfahrer sind von dieser Landschaft fasziniert, ein Dampfer bringt Touristen zu den wichtigsten Attraktionen des Gebietes. Dazu zählen zum Beispiel die Schlösser Drottningholm und Gripsholm sowie ein ehemaliges Handelszentrum der Wikinger, das auch zum Weltkulturerbe zählt.
Päijänne, Finnland (1081 Quadratkilometer)
Auch der südfinnische See Päijänne nahe der Stadt Lahti ist ein Eldorado für passionierte Angler. Es handelt sich um den zweitgrößten und zugleich tiefsten See in Finnland, der vor allem mit seinem besonders klaren Wasser beeindruckt, und die Nummer 8 der Top 10 der größten Seen Europas. Das Wasser hat solch eine hervorragende Qualität, dass es im Großraum Helsinki als Trinkwasser genutzt wird. Aus dem Gewässer ragen zahlreiche Inseln, das schroffe Ufer und die karge, sehr abwechslungsreiche Landschaft sind atemberaubend schön. Im südlichen Bereich des Päijänne gibt es viele herrliche Wanderwege, sowie Feuerstellen und Zeltplätze, denn hier befindet sich der gleichnamige Nationalpark. Somit ist das Gebiet rund um den See eine beliebte Ferienregion und ein Naherholungsgebiet für die Einwohner der Hauptstadt.
Inarijärvi, Finnland (1040 Quadratkilometer)
Inmitten der Gemeinde Inari, im finnischen Teil von Lappland, befindet sich der See Inarijärvi, der drittgrößte See in ganz Finnland und die Nummer 9 der Top 10 der größten Seen Europas. Er liegt rund 1.000 Kilometer nördlich von der finnischen Hauptstadt Helsinki, nördlich des Polarkreises. Da er ganz hoch oben im Norden liegt, ist es keine Seltenheit, dass er bis in den Frühsommer hinein zugefroren ist. Mehr als 3.000 Inseln ragen aus dem Gewässer, an seiner tiefsten Stelle erreicht es eine Tiefe von etwa 92 Metern. Durch die vielen Inseln gleicht der See von oben betrachtet einem Labyrinth. Rund um den See befinden sich Waldgebiete mit überwiegend Kiefern. Über den Paatsjoki wird das Wasser ins Eismeer geleitet. Eine Attraktion in diesem Gebiet ist der am westlichen Ufer gelegene Ort Inari mit einem Museum zur Geschichte der Samen.
Pielinen, Finnland (894 Quadratkilometer)
Eine wunderschöne Landschaft erstreckt sich rund um den See Pielinen, einem lang gezogenen Mittelseegebiet, das dem finnischen Nationalerbe angehört. Der viertgrößte See Finnlands liegt nördlich der Stadt Joensuu nahe der Orte Nurmes, Lieksa und Juuka. Bei Angelsportlern ist dieses Gebiet äußerst beliebt, denn das Gewässer verfügt über einen reichen Fischbestand, darunter vor allem Zander und Hechte. Aus dem See ragen viele größere Inseln, zu den größten zählt Paalasmaa, die auch gleichzeitig die höchste Finnlands ist. Die Landschaft um den See ist sehr rau und unberührt, ideal also für Urlauber und Naturliebhaber, die Ruhe suchen. Am Ufer der Nummer 10 der Top 10 der größten Seen Europas findet man neben Waldgebieten auch Strände und schroffe Klippen.