Sacré Coeur
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Paris zählt die Basilika Sacré Coeur, die auf dem Hügel Montmartre über der Stadt zu sehen ist. Die katholische Kirche mit ihrem strahlenden Weiß gilt als eines der Wahrzeichen der französischen Metropole an der Seine. Wegen der weißen Farbe und den vielen Ornamenten spricht man auch vom „Zuckerbäckerstil“. Diese kreideartige Fassade bekommt die berühmte Basilika durch die für den Bau verwendeten Travertin-Steine, durch Witterungseinflüsse wird nämlich Calcit abgegeben.
Einweihung nach dem Ende des Ersten Weltkrieges
Sacré Coeur wurde zwischen 1875 und 1914 gebaut, die Einweihung fand jedoch erst im Jahr 1919 statt, nachdem der Erste Weltkrieg beendet war. Architekt des Sakralbauwerkes ist Paul Abadie, der sich vom Stil römisch-byzantinischer Kirchen beeinflussen lies. Besonders die berühmte Hagia Sophia in Istanbul beeindruckte ihn. Der Grundstein für die Wallfahrtskirche wurde im Jahr 1875 gelegt, und zwar an der Stelle, die der damalige Erzbischof der Stadt ausgesucht hatte. Noch während der langwierigen Bauarbeiten verstarb der Architekt Paul Abadie.
Beeindruckender Innenraum mit schönen Details
Das Hauptportal der Kirche besteht aus drei Bögen, und wird von zwei Reiterstatuen flankiert, die Ludwig IX und Johanna von Orléans darstellen. Der Innenraum der Basilika erscheint sehr weitläufig, man sollte besonders auf die vielen Details achten. Ein Highlight ist die Monstranz über dem Altar, denn darin wird schon seit dem Jahr 1885 eine Hostie aufbewahrt. Das war also schon lange Zeit vor der Fertigstellung des Bauwerkes, sie wird als Leib Jesu verehrt. Betritt man die Apsis von Sacré Coeur, so kann man eines der größten Mosaiken weltweit bewundern. Das Christus-Mosaik des Künstlers Luc-Olivier Merson stammt aus dem Jahr 1922 und hat eine Größe von gigantischen 475 Quadratmetern. Im Kirchturm kann man die größte Glocke in ganz Frankreich bestaunen, sie hat einen Durchmesser von etwa drei Metern und ein Gewicht von fast 19.000 Tonnen. Besteigt man den 55 Meter hohen Kirchturm, so kann man von oben einen herrlichen Ausblick über Paris genießen.
Montmartre hat noch mehr zu bieten
Den 130 Meter hohen Hügel Montmartre erklimmt man über eine riesige Treppe, man kann jedoch auch mit der Seilbahn nach oben fahren. Auf den Treppen und dem Vorplatz der Basilika herrscht den ganzen Tag reges Treiben, Einheimische und Touristen lassen sich gerne auf den Stufen nieder und genießen die Aussicht auf viele Sehenswürdigkeiten von Paris und den Trubel. Am besten kommt man am frühen Morgen oder abends hierher, dann geht es etwas ruhiger zu. Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Sonnenuntergang vom Montmartre-Hügel aus betrachtet. Hinter Sacré Coeur gibt es ein paar kleine Läden, Restaurants und Cafés mit schönem Außenbereich und unzählige Straßenkünstler. Montmartre ist quasi das Künstlerviertel von Paris, hier kann man tolle Porträts und Karikaturen zeichnen lassen.
Die Basilika ist täglich zwischen 6 und 22.30 Uhr geöffnet, die Krypta von 9 bis 17.45 Uhr. Der Eintritt in die Basilika ist kostenlos. Man erreicht Sacré Coeur mit der Métro-Linie 2 und steigt an der Station Anvers aus.